Sonntag, 20. November 2011

Herbstanalyse: Im Windschatten des Leaders

Der SV Wals-Grünau bildet das Schlusslicht im Verfolgerfeld. Als großer Favorit gestartet, verloren die Vorstädter zum Auftakt gleich gegen Grödig und Puch. Das wars aber auch schon mit den Niederlagen. Trotz des frühen Verlusts von Quirin Söhnlein und der schweren Verletzung von Philipp Heidlmayr stabilisierte sich die Pessler-Elf und blieb von Runde drei bis 15 unbesiegt - bis Grödig kam und auch das Rückspiel gewann. Der Sprung an die Spitze blieb der besten Defensive (nur 14 Gegentreffer) damit verwehrt. Trotzdem kann der Trainer zufrieden sein: "Wir haben noch alle Chancen." Pessler & sein kongenialer "Zwillingsbruder" Ti Hoang verfügen über einen sehr ausgewogenen Kader. Zudem hat sich ihre Truppe einen guten Ruf erarbeitet. Mehrmals hieß es im Laufe der Herbstsaison: "Wir konnten eigentlich gegen alle mithalten. Nur Grünau war eine Klasse stärker." Warum liegt Grünau aber fünf Punkte hinten? Das Problem ist kein Neues. Die Torhüter-Frage ist längst nicht geklärt. Pessler ließ schon beim SAK öfters rochieren. Seine Hintermänner patzten dort aber weniger als in Grünau. Außerdem stimmt die Auswärtsbilanz nicht. Dort erarbeiteten sich die Grün-Weißen lediglich eine 50%-Quote. Für den Titel ist das zu wenig.
  
Das Ensemble in den Reihen der Grünauer kann sich dafür sehen lassen. Benjamin Taferner - mit Pessler vom SAK gekommen - nutzte seine Chance und ist als Verteidiger gesetzt. Ihm zur Seite steht Kapitän Matthias Poldlehner. Beide zeichnet zudem eine hohe Torgefährlichkeit aus (vier bzw drei Tore). Alexander Scherzer ist auf der Außenbahn alles andere als zum Scherzen aufgelegt. Er gilt als sichere Bank. Im Mittelfeld lauert ebenfalls eine explosive Mischung. Die Neuzugänge Sadat Hamzic, Fatih Yüksel und Matthias Brunauer sowie Roman Erlacher und Andreas Santner spielen mit ihren Gegnern oft Katz und Maus. Dazu gesellt sich Alex Pilaj - mit fünf Treffern der drittbeste Grünauer Torschütze. In der Offensive vertraut René Pessler wiederum seinem Top-Duo. Ex-Hallein Bomber Manuel Neumayr (neun) und der zuletzt kranke Jasmin Hamidovic (sechs) erzielten beinahe die Hälfte der Grünauer Tore. Pessler scheint mit seinem Spielern auch viel Geduld zu haben. Michael Prötsch läuft unter ihm nach schweren Knieverletzungen zu alter Stärke auf. Und dann hat der Trainer mit Christopher Ruprecht ja immer noch den besten 1b-Scorer im Talon.

Quelle: fanreport.at